Neue Angebote und „Ja“ zum Ehrenamt
Positive Bilanz bei der Kreisversammlung des DRK Kreisverband Osnabrück-Land
Wie kommen neue Kursformate wie „Erste Hilfe für Senioren“ bei den Menschen im Landkreis an? Bei welchen Schadensereignissen konnte das DRK Kreisverband Osnabrück-Land helfen? Und welche Rolle spielt das Ehrenamt – jetzt und in Zukunft? Um diese Fragen ging es bei der diesjährigen Kreisversammlung des DRK Osnabrück-Land. Präsident Ansgar Pohlmann zog eine positive Bilanz: „Wir blicken auf ein gutes Jahr zurück: Das DRK Osnabrück-Land steht wirtschaftlich stabil da und verfügt über eine starke Präsenz im Landkreis.“ Und er fügte hinzu: „Besonders freuen wir uns, durch die neue Außenstelle der Kita Süderberg ein noch breiteres Betreuungsangebot für Familien schaffen zu können. Auch der Erweiterungsbau in Bad Iburg schreitet wie geplant voran: Voraussichtlich ab März 2020 bieten wir hier 15 zusätzliche Krippenplätze an.“
Neue maßgeschneiderte Kurse
Kreisgeschäftsführerin Agnija Matheis erklärte: „Unsere langjährige Erfahrung in der Breitenausbildung erlaubt es uns, ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Menschen im Landkreis einzugehen. So entwickeln wir unser Kursangebot stetig weiter und passen es flexibel und bedarfsgerecht an.“ Als Beispiel nannte sie den beliebten Kurs „Erste Hilfe für Senioren“: Allein in diesem Jahr wurden 14 Kurse durchgeführt und insgesamt 207 ältere Menschen in erster Hilfe ausgebildet.
Geplant sind weitere Kurse, zum Beispiel Spezialkurse in Erster Hilfe für Motorradfahrer/innen und Feuerwehrleute mit dem Ziel, sich gegenseitig im Notfall sofort helfen zu können. Hinzu kommen feste Termine für Erste Hilfe am Kind, die in den DRK-Kindertagesstätten in Hilter und Bad Iburg angeboten werden. Diese sind für alle Eltern, Großeltern und Verwandte offen.
In der DRK-Kita Bad Iburg ist außerdem ein Extrakurs „Erste Hilfe für Senioren“ geplant, der sich an die Bewohner/innen der benachbarten DRK-Wohnanlage sowie an die Großeltern der Kindergartenkinder richtet. Hier geht es um typische Notfälle, die im Alter auftreten können, zum Beispiel Schlaganfall und Herzinfarkt.
Hausnotruf: Ortsverein Holzhausen übernimmt Hintergrunddienst
Ab Januar 2020 baut das DRK Kreisverband Osnabrück-Land das Hausnotrufangebot konsequent aus. Aktuell nutzen etwa 170 Menschen im Kreis den Hausnotruf. Im Notfall genügt ein Knopfdruck, um schnelle Hilfe direkt nach Hause zu holen. Auf diese Weise können zum Beispiel Senior/innen für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen. „Bislang gab es nur die Möglichkeit, den Haustürschlüssel etwa bei Verwandten oder Nachbarn zu hinterlegen“, berichtet Agnija Matheis. „Doch die Nachfrage, den Schlüssel auch beim DRK hinterlegen zu können, wuchs. Wir haben bis zu drei Anfragen pro Woche verzeichnet.“ Deshalb bietet das DRK Osnabrück-Land ab Januar 2020 erstmals auch den Hintergrunddienst mit Schlüsselhinterlegung an, um den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen gerecht werden zu können. Dabei übernimmt der DRK-Ortsverein Holzhausen den Hintergrunddienst aller Hausnotrufkund/innen des Kreisverbands.
20 Schadensfälle in 2019 – 30.000 Stunden Ehrenamt
Kreisbereitschaftsleiter Jens Kasselmann richtete den Blick auf die wichtige Stellung des Ehrenamts. Er sagte: „Ob bei Autounfällen, als Sanitätsdienst auf Großveranstaltungen oder im Katastrophenfall: Menschen in Not können sich auf die Hilfe unserer Bereitschaften verlassen. Ein wichtiger Pfeiler sind dabei ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.“
Von 20 Einsätzen unterhalb der Katastrophenschwelle berichtete Stefan Kaumkötter, Beauftragter für Katastrophenschutz. So waren Einheiten des DRK Kreisverbandes Osnabrück-Land unter anderem beim Brand in der Saunaanlage Bad Rothenfelde, beim Zugunglück in Bissendorf und bei der Bombenräumung in Fürstenau aktiv. Neben der Versorgung und dem Transport von Verletzen in Krankenhäuser wurden auch Betroffene und Einsatzkräfte mit Verpflegung versorgt. „Dabei haben wir gezeigt, dass die Einheiten des DRK Kreisverbandes Osnabrück-Land in den Bereichen erweiterter Rettungsdienst und Katastrophenschutz rund um die Uhr voll einsatzfähig ist“, betonte Stefan Kaumkötter. Ebenso wie in den Bereitschaften spielt auch im Katastrophenschutz das ehrenamtliche Engagement eine wichtige Rolle: Insgesamt wurden allein in diesem Bereich 30.000 Arbeitsstunden von hoch motivierten freiwilligen Helfer/innen geleistet.
Neu ist das projektbezogene und individuell zugeschnittene Ehrenamt: Um für Helfer/innen das passende Engagement zu finden, ist Ehrenamtskoordinatorin Nora Wöstemeyer zentrale Ansprechpartnerin. Sie fungiert als Schnittstelle zwischen der Kreisgeschäftsstelle und den Ortsvereinen. In diesem Jahr hat sie ihre zusätzliche Ausbildung auf DRK-Landesebene zur Ehrenamtskoordinatorin mit Erfolg abgeschlossen. Und noch mehr soll im Bereich Ehrenamt passieren: Ab dem kommenden Jahr bietet das DRK Osnabrück-Land zum ersten Mal zwei freie Plätze für Bundesfreiwillige / FSJ‘ler an. Hier liegt der Schwerpunkt auf Erster Hilfe.
Jugendrotkreuz: Junge Menschen helfen in Serbien
Nicht nur im Landkreis ist Hilfe gefragt: Inka Lohmeier vom Jugendrotkreuz berichtete von ihren bewegenden Erlebnissen beim internationalen Jugendaustausch in Serbien. Zwei Wochen lang machte sie sich für Menschen stark, die von Flucht und Asyl betroffen sind. Im Jugendrotkreuz sind junge Menschen von 6 bis 27 Jahren willkommen, die sich zum Beispiel in Jugendgruppen oder im Schulsanitätsdienst engagieren wollen. Im Anschluss kann das Engagement nahtlos in andere Bereiche des Verbands, zum Beispiel in die Bereitschaften, übergehen. In Kooperation mit der Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, analysiert das DRK Osnabrück-Land derzeit den Umgang mit dem Thema „Offene Jugendarbeit im Kreisverband Osnabrück-Land e.V.“.
Wilfried Wiesner: Ehrenamt als Lebensaufgabe
Auf 45 Jahre ehrenamtliches Engagement blickt der stellvertretende Präsident des DRK Osnabrück-Land, Wilfried Wiesner, zurück. Sein Lehrer Manfred Hagemann erinnerte bei der Kreisversammlung an die Anfänge. „Vor 45 Jahren habe ich eine Schul-AG angeboten, um den Schülerinnen und Schülern ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen“, erzählte er. „Mit dabei war der damals 16-jährige Wilfried Wiesner. Er ist dem DRK treu geblieben: Vom Schulabschluss, während seiner beruflichen Karriere, über Heirat und Familiengründung bis hin zum heutigen Ruhestand im Beruf war er in jeder Lebenslange eng mit dem DRK Osnabrück-Land verbunden. Dieses kontinuierliche Engagement ist wirklich bemerkenswert!“ Dafür erhielt Wilfried Wiesner unter anderem die Auszeichnungsspange für treue Dienste im DRK aus den Händen von Präsident Ansgar Pohlmann.
Weil Engagement gut tut
Ehrenamt nach Maß – flexibel und projektbezogen im DRK Osnabrück-Landkreis. Machen auch Sie sich stark für die Gesellschaft, lernen Sie Neues kennen und bringen Sie Ihre persönlichen Kompetenzen ein. Ob im Jugendrotkreuz, bei der Blutspende oder in den Bereitschaften – gemeinsam finden wir das Betätigungsfeld, das perfekt zu Ihnen passt.